Peter Kürten, der als der „Vampir von Düsseldorf“ bekannt wurde, ist eine der berüchtigtsten Figuren der deutschen Kriminalgeschichte. Geboren am 26. Mai 1883 in Köln-Mülheim, wuchs Kürten in äußerst schwierigen Verhältnissen auf. Seine Familie war von bitterer Armut und großem Missbrauch geprägt, was möglicherweise zu seiner späteren Gewaltbereitschaft beitrug. Schon in jungen Jahren zeigte sich sein Hang zur Kriminalität; er begann mit kleinen Diebstählen und quälte Tiere, bevor er sich schließlich auf Menschen konzentrierte.
Kürten beging seine ersten Morde im Jahr 1913, als er ein neunjähriges Mädchen vergewaltigte und tötete. Seine kriminellen Aktivitäten wurden jedoch erst in den 1920er Jahren wirklich bekannt, als er nach Düsseldorf zog und dort eine Serie grausamer Morde begann. Seine Vorgehensweise war besonders brutal und sadistisch; er tötete mit Messern, Hämmern und Scheren, oft nach vorherige Quälerei der Opfer. Darüber hinaus überfiel er Frauen jeden Alters sowie Männer und Kinder, was die Polizei und die Öffentlichkeit gleichermaßen schockierte und verängstigte.
Eine beunruhigende Besonderheit seiner Verbrechen war, dass Kürten sich durch das Leiden seiner Opfer sexuell erregt fühlte. Dies führte zu seinem Spitznamen „Vampir von Düsseldorf“, weil es Fälle gab, in denen er angeblich das Blut seiner Opfer getrunken hatte. Die Polizeibehörden standen vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe, da Kürten äußerst vorsichtig und intelligent vorging. Trotz intensiver Ermittlungen konnten ihn die Behörden zunächst nicht fassen.
Im Jahr 1930, nach einer unerbittlichen Serie von Morden und Angriffen, gelang es der Polizei schließlich, Kürten zu verhaften. Dies geschah teilweise dank der Mithilfe seiner Ehefrau, die verdächtige Hinweise an die Ermittler weitergab. Kürten wurde verhaftet und gestand insgesamt neun Morde sowie zahlreiche weitere Straftaten. Sein Prozess im Frühjahr 1931 war einer der sensationellsten in der Geschichte der Weimarer Republik und wurde in der Presse weit verbreitet. Zahlreiche Psychiater untersuchten Kürten, und es wurde festgestellt, dass er an schwerwiegenden psychischen Störungen litt, darunter sadistische Neigungen und eine Psychopathie.
Peter Kürten wurde am 22. April 1931 zum Tode verurteilt und am 2. Juli desselben Jahres in Köln durch das Fallbeil hingerichtet. Sein Fall bleibt bis heute ein abschreckendes Beispiel für die tiefsten Abgründe menschlicher Grausamkeit und wird oft in der Kriminologie und Psychologie untersucht. Die Geschichte von Peter Kürten erinnert an die Dunkelheit, die in der menschlichen Seele existieren kann, und dient als Mahnmal, welches dazu beiträgt, das Verständnis für solche extremen Verhaltensweisen zu vertiefen.